Dr. med. dent
Philipp Brenner
Im Studium habe ich ziemlich alles ausprobiert. Weisheitszähne ziehen? Zu weit hinten. Kronen abformen? Zu viel Silikon. Ich bin jemand, der IKEA Möbel dreimal auseinanderbaut, bevor er die Anleitung liest. Ich bewundere Kollegen, die das alles beherrschen, aber ich stand ernsthaft an dem Punkt, wo ich dachte: Vielleicht ist Zahnmedizin einfach nichts für mich. Dann bin ich das erste Mal mit dem Mikroskop in einen Wurzelkanal eingetaucht, und plötzlich hat es Klick gemacht.
Was andere als die unattraktivste Ecke der Zahnmedizin sehen, ist für mich pure Faszination. Mit vielfacher Vergrößerung in einem Millimeter großen Kanal zu arbeiten, Bakterien aufzuspüren, nekrotische Strukturen zu entfernen, das erfordert eine Konzentration, die fast meditativ ist. Und ehrlich? Genau das brauche ich.
Seit meinem Abschluss 2022 in Innsbruck habe ich mich komplett der Endodontie verschrieben. Ich bilde mich parallel in Düsseldorf, Pennsylvania und Wien weiter, nicht weil ich muss, sondern weil ich nicht aufhören kann. Manche sammeln Briefmarken, ich sammele Wurzelkanalanatomien.

