Häufig gestellte Fragen

  • Was ist eine Wurzelbehandlung?

    Bei einer Wurzelbehandlung wird entzündetes oder abgestorbenes Gewebe aus dem Zahninneren entfernt. Anschließend werden die Wurzelkanäle sorgfältig gereinigt, desinfiziert und dicht verschlossen, um eine erneute Infektion zu vermeiden.

  • Wie lange dauert eine Wurzelkanalbehandlung?

    Die Behandlungsdauer hängt von der Zahnstruktur und der Anzahl der Kanäle ab. In vielen Fällen dauert eine Sitzung etwa 60–90 Minuten. Bei komplexeren Fällen können zwei Termine sinnvoll sein.

  • Wie oft sind Termine notwendig?

    Meist kann die Behandlung in ein bis zwei Sitzungen abgeschlossen werden. Der genaue Ablauf richtet sich nach dem individuellen Befund und dem Heilungsverlauf.

  • Ist eine Wurzelbehandlung schmerzhaft?

    Durch moderne Lokalanästhesie verläuft die Behandlung schmerzfrei. Viele Patientinnen und Patienten empfinden sie als Erleichterung, da die vorher bestehenden Beschwerden nachlassen.

  • Wie lange bestehen nach der Behandlung Beschwerden?

    Leichte Empfindlichkeit ist in den ersten Tagen normal und klingen meist rasch ab. Sollten die Beschwerden länger anhalten oder zunehmen, sollte der Zahn kontrolliert werden.

  • Kann eine Wurzelbehandlung wiederholt werden, wenn der Zahn weiter schmerzt?

    Ja. Wenn Bakterien im Kanalsystem verblieben sind oder ein Kanal übersehen wurde, kann eine sogenannte Revision durchgeführt werden. Dabei wird die alte Füllung entfernt, der Zahn erneut gereinigt und wieder dicht verschlossen.

  • Gibt es Alternativen zur Wurzelbehandlung?

    In vielen Fällen ist die Wurzelbehandlung die beste Möglichkeit, einen Zahn zu erhalten. Wenn die Entzündung nicht vollständig beseitigt werden kann, kommt eventuell eine chirurgische Behandlung (z. B. Wurzelspitzenresektion) infrage. Eine Entfernung des Zahns wird nur erwogen, wenn keine andere Behandlung mehr Erfolg verspricht.

  • Wie lange kann ein wurzelbehandelter Zahn erhalten bleiben?

    Ein erfolgreich behandelter Zahn kann oft über viele Jahre stabil bleiben. Der langfristige Erhalt hängt von Faktoren wie Mundhygiene, Stabilisierung durch eine Krone und regelmäßigen Nachkontrollen ab.

  • Sind wurzelbehandelte Zähne gesundheitlich unbedenklich?

    Ja, sofern keine Entzündung mehr besteht. Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass korrekt behandelte, entzündungsfreie Zähne die Allgemeingesundheit beeinträchtigen.

  • Wurzelbehandlung oder Zahnextraktion?

    Die Entscheidung hängt von der individuellen Situation ab. Wenn der Zahn strukturell erhaltungswürdig ist, wird in der Regel der Zahnerhalt bevorzugt. Eine Extraktion kommt nur in Betracht, wenn keine erfolgreiche Behandlung oder Ausheilung mehr möglich ist.

  • Können wurzelbehandelte Zähne „Leichengifte“ wie Mercaptane oder Thioether freisetzen, die den Körper belasten?

    Nein. Es gibt keine wissenschaftlichen Belege, dass pulpa-avitalen oder wurzelkanalgefüllten Zähnen relevante Mengen an Mercaptanen oder Thioethern entweichen. Diese Substanzen entstehen natürlicherweise im Körper (z. B. im Darm oder Speichel) und werden in deutlich höheren Mengen physiologisch produziert. Eine toxische oder immunologische Wirkung ausgehend von endodontisch behandelten Zähnen ist nicht belegt.

  • Macht es Sinn, Mercaptan- oder Thioether-Tests zur Entscheidungsfindung (Revision oder Extraktion) heranzuziehen?

    Nein. Laut DGET sind die aktuell angebotenen Tests unspezifisch. Die Herkunft der gemessenen Substanzen kann nicht sicher auf Zähne zurückgeführt werden. Faktoren wie Halitosis, Parodontitis oder Lebererkrankungen beeinflussen die Werte stark. Eine Extraktion oder Revision darf deshalb nicht auf Basis solcher Tests empfohlen werden.

  • Belegt die Studie von Jacobi-Gresser et al., dass wurzelbehandelte Zähne systemische Entzündungen fördern?

    Nein. Die Studie weist erhebliche methodische Schwächen auf: kleine, schlecht standardisierte Gruppen und fehlende Kontrolle relevanter Begleiterkrankungen. Im Gegenteil zeigen die Ergebnisse, dass korrekt behandelte Zähne keine erhöhten Werte aufweisen und dass Revisionen die gemessenen Zytokinwerte genauso normalisieren wie Extraktionen.